Flussuferläufer kehren zurück an den Inn

WWF und BirdLife bitten um Achtsamkeit

Anfang Mai trudelten die ersten Flussuferläufer am Tiroler Inn ein. Nach dem langen Rückflug aus Afrika beginnt für die Vögel nun die schwierige Suche nach geeigneten Brutplätzen. Flussuferläufer legen ihre Nester bevorzugt an locker bewachsenen Kies- und Sandufern, oder auf Schotterinseln an.
„Inzwischen ist jedes einzelne Brutpaar für das Überleben der Art von essentieller Bedeutung“, sagt Katharina Bergmüller, die Leiterin der BirdLife Landesstelle Tirol. Von 27 geeigneten Schotterbänken am Inn waren 2020 nur elf besiedelt. Aber nur sieben Brutpaare konnten erfolgreich Nachwuchs aufziehen. Das liegt einerseits an der generellen Zerstörung des Lebensraumes der Vögel und andererseits an dessen starker Nutzung durch den Menschen: Baden, Wassersport, Grillen und Campieren bringen regen Betrieb an die wenigen verbliebenen naturnahen Inn-Ufer. Das führt dazu, dass manche Vögel ihre Nester stressbedingt verlassen.
„Deshalb bitten wir die Bevölkerung, während der Brutzeit große Schotterbänke und Inseln nicht zu betreten und die ausgewiesenen Schutzzonen von Mai bis Juli zu respektieren“, betont Katharina Bergmüller, Leiterin der BirdLife Landesstelle Tirol.

Auf der „großen Insel“ in der Milser Au wurden immer wieder Flussuferläufer beobachtet und fotografiert. Um diese stark gefährdeten Vögel zu schützen, fand unlängst eine Begehung in der Milser Au (bei der „großen Insel“) statt, um über geeignete Maßnahmen zu beraten. Dabei trafen sich Toni Vorauer (WWF), Brigitte Hechenplaickner (BH-Imst), Christoph Grissemann (Hobby-Ornithologe), Bernhard Schöpf (Substanzverwalter Agrargemeinschaft Mils) und Bruno Schlierenzauer (Hobby-Fotograf).

Als bewusstseinsbildende Maßnahme zum Schutz der Flussuferläufer soll ein Hinweisschild beim Grillplatz angebracht werden, so ein Vorschlag von Christoph Grissemann. Dieses soll über die besonders sensible Brutzeit der Flussuferläufer informieren und die Besucher der Milser-Au anhalten, die Schotterinsel von Mai bis Juli nicht zu betreten. Toni Vorauer möchte diesen Vorschlag in Absprache mit der BH-Imst zeitnah realisieren.

Beitrag: WWF und BirdLife Landesstelle Tirol
Fotos: Renate Dalnodar, Bruno Schlierenzauer
Weitere Informationen unter www.INNsieme.org