Postgeschichte aus Mils bei Imst

Wenn in den nächsten Jahren das geschichtsträchtige Postmeisterhaus in Mils bei Imst zum Gemeindehaus umgebaut wird, soll nicht unerwähnt bleiben, dass in diesem Gebäude von 1874 bis 1884 auch ein Postamt untergebracht war.
Dazu ein Bericht aus dem Protokollbuch des ehemaligen Postamtes Schönwies:

Postgeschichte

Die bereits seit der Zeit des römischen Kaisers Claudius Augustus bestehende Nord-Süd–Verbindung über den Fern- und Reschenpass wurde später naturgemäß auch für die Beförderung der Post benützt. Die fortschreitende Entwicklung des Postwesens führte dann am 1. August 1874 zur Errichtung eines „Postamtes mit Fahrpost“, das im Gasthof Post in Mils untergebracht war. Zu den anfänglichen Aufgaben dieses Amtes kam am 12. Jänner 1883 die Besorgung des Postsparkassendienstes hinzu. Am 12. März 1884 wurde das Postamt von Mils in den „alten Widum“ nach Schönwies verlegt. *)
Etwa um die Jahrhundertwende dürfte in Schönwies der Telegraphendienst eingeführt worden sein, der genaue Zeitpunkt ist nicht mehr bekannt. Desgleichen liegen auch keine Angaben über die Aufnahme des Telephondienstes in Schönwies vor. Es kann vermutet werden, dass dies – sowie im benachbarten Zams – etwa zu Beginn des ersten Weltkrieges (1914) erfolgte. Hingegen ist bekannt, daß das Amt am 1. Oktober 1924 mit der Besorgung des Rundfunkdienstes betraut wurde.
Nachdem die Räumlichkeiten im „alten Widum“ den Anforderungen im Laufe der Zeit nicht mehr entsprechen konnten, übersiedelte das Postamt in das von der Gemeinde Schönwies neuerbaute Mehrzweckgebäude, wo dann am 6. Oktober 1968 der Dienstbetrieb in den neuen Amtsräumen aufgenommen wurde.

*) Im „Milser Buch“ wird auch erwähnt, dass mit der Eröffnung der Arlbergbahn 1884 das Postamt von Mils nach Schönwies verlegt wurde und damit die Postkutsche ihr Ende fand.

Gerhard Ranninger aus Mils war der letzte Postamtsleiter in Schönwies, bevor das Postamt im Juni 2002 nach Imst verlegt wurde. Von ihm wurde die „Postgeschichte“ zur Verfügung gestellt.

Nachfolgend gesammelte Bilder zum Thema “Postgeschichte”:

Quellenangaben:
Post- und Telegraphen-Verordnungsblatt Nr. 16 von 1884
Postgeschichte: aus einem Protokollbuch des ehemaligen Postamtes Schönwies,
Milser Dorfbuch

Felssturz in Mils bei Imst

Fotos und ein Situationsbericht von Bürgermeister Bernhard Schöpf.

Bericht über die Ereignisse in der Nacht vom 22.12.2023 und den Tag vom 23.12.2023 – Felssturz oberhalb der Dorfstraße im Bereich Feuerwehrhaus Dorfstaße 1 bis zum Haus Dorfstraße 7 – Familie Schiechtl Helmut.

Am Freitag den 22.12.2023 um ca. 23:45 Uhr wurde der Leitstelle Tirol ein Felssturz im Bereich der Feuerwehrhalle gemeldet. Diese alarmierte die Einsatzkräfte mittels Sirenenalarm. Straßenmeister Neurauter Hartmut hat mich zeitgleich darüber informiert, dass er von einem Felssturz ausgeht. Beim Eintreffen der Feuerwehrmitglieder und der Gemeindeführung war bereits klar, dass es sich um ein größeres Schadensereignis handelt.
Größere Steinblöcke haben das Gelände des örtlichen Bauhofes erreicht und dabei das Baum.- und Strauchschnittlager komplett zerstört. Die Dorfstraße war nicht passierbar. Mit dem Eintreffen der Einsatzkräfte, wurden auf Anordnung des Bürgermeisters in Absprache mit Straßenmeister Neurauter Hartmut der Bereich vom Feuerwehrhaus bis zum Haus der Familie Schiechtl Helmut evakuiert. Parallel dazu wurde über die Landeswarnzentrale der Landesgeologe angefordert. Anschließend wurde die Freiwillige Feuerwehr unter der Leitung von Finazzer Markus und Praxmarer Matthias mit der großräumigen Absperrung des Bereiches beauftragt.
Da das Feuerwehrhaus auch in der Gefahrenzone lag und liegt, wurde die Einsatzzentrale der Feuerwehr und der Gemeindeeinsatzleitung ins Foyer des Gemeindezentrums verlegt. Hier gilt der gesamten Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr unser besonderer Dank. Im Schichtdienst wurde die angeordnete Sperre bis in den späteren Nachmittag des 23.12.2023 überwacht.
Der Landesgeologe Mag. Thomas Figl war kurz nach Mitternacht vor Ort und hat gemeinsam mit dem Bürgermeister Bernhard Schöpf die weiteren Erstmaßnahmen besprochen. Die bereits ausgesprochenen Sperren und Evakuierungen wurden als richtig und ausreichend erachtet. Eine Begehung und Befliegung mittels Drohnen bei Tageslicht wurde vereinbart.

Evakuiert wurden wie erwähnt die Häuser Dorfstraße 1-7. Die Familien wurden von Verwandten aufgenommen. Eine Familie wurde gemäß Katastrophenschutzplan in der Trofana Raststätte untergebracht.

Wie sieht die Situation aus:
Die oben angeführte Begehung und Befliegung im Beisein der Landesgeologie, der Landeswarnzentrale und der Wildbach- und Lawinenverbauung ergab folgendes Bild: Der Bereich Feuerwehrhaus, Gemeindebauhof, Recyclinghof und Haus Dorfstraße 2 muss für mehrere Monate gesperrt werden. Es ist mit weiteren Abbrüchen Richtung Feuerwehrhaus zu rechnen. Erste bauliche Maßnahmen können frühestens nach dem 06.01.2024 beauftragt werden. Der Berg muss vorher zur Ruhe kommen. Derzeit wären Arbeiten zu gefährlich.
Wie diese Abräum- und Sicherungsarbeiten aussehen werden, wird gemeinsam mit der WLV Gebietsbauleitung Oberland, der Landesgeologie und der Asfinag, in Absprache mit der ausführenden Firma besprochen. Man muss davon ausgehen, dass der unmittelbare Gefährdungsbereich bis mindestens April 2024 gesperrt bleibt. Die Betonung liegt auf mindestens.

Mit den Fachkräften des Landes und der WLV wurde weiters vereinbart, dass die Häuser Dorfstraße 3 bis Dorfstraße 7 wieder in ihre Häuser zurückkehren können.

Die Freiwillige Feuerwehr, der Gemeindebauhof und der Recyclinghof übersiedeln ins Agrargebäude.
Hier möchten wir uns bei der Agrargemeinschaft für die rasche und unkomplizierte Bereitschaft der Gemeinde das Gebäude als Ersatzquartier zur Verfügung zu stellen bedanken. Somit wurde das Agrargebäude zur Einsatzzentrale der Freiwilligen Feuerwehr umgestaltet. Die Feuerwehr wird bis zum Ende der Aufräum- und Sicherungsarbeiten in der Dorfstraße, im Agrargebäude untergebracht sein. Selbiges gilt für den Gemeindebauhof. Bezüglich Recyclinghof überlegen wir uns die weitere Vorgangsweise. Derzeit ist dieser auch ins Gelände der Agrargemeinschaft verlegt.

Anzumerken ist, dass der Landeshauptmann Anton Mattle mehrfach mit dem Bürgermeister die Vorortsituation besprochen und seine Unterstützung angeboten hat.

Als kleines Weihnachtswunder ist es anzusehen, dass niemand verletzt wurde. Danke an alle die am Einsatz beteiligt waren. Freuerwehr Mils, Straßenmeisterei, Landesgeologie, Landeswarnzentrale, WLV, Gemeindeeinsatzleitung und unserem Gemeindearbeiter Praxmarer Gregor. Danke auch den Familien der evakuierten Personen und der Trofana Tyrol.

Es ist klar und deutlich anzumerken, dass der gesperrte Bereich Sperrgebiet ist. Es herrscht hier absolute LEBENSGEFAHR !!!!
Danke für euer Verständnis. Über die weiteren Schritte wird die Bevölkerung laufend informiert werden.
Bürgermeister Bernhard Schöpf

Auszeichnung für couragierte Bürger aus Mils bei Imst

Am 21.11.2023 fand in Innsbruck eine Ehrung von couragierten Tiroler Bürgern statt. Darunter waren auch die beiden mutigen Milser Bernhard Schöpf und Gregor Praxmarer.

Wofür erhielten die beiden Milser die Auszeichnung?
Am 31. März 2023 wurde der Bürgermeister von Mils bei Imst, Bernhard Schöpf, von einer Bürgerin auf zwei verdächtige Männer aufmerksam gemacht, die sich angeblich seit einiger Zeit im Dorf aufhielten und um die Häuser schlichen. Bernhard Schöpf sah dann tatsächlich die beiden verdächtigen Männer im Dorf und sprach sie an. Diese ergriffen sofort die Flucht und rannten in Richtung Wald davon. Bernhard Schöpf alarmierte sofort seinen Gemeindearbeiter Gregor Praxmarer. Gemeinsam nahmen sie zu Fuß die Verfolgung auf und konnten die beiden Flüchtenden schließlich stellen. Die inzwischen eingetroffenen Polizeistreifen konnten die beiden Verdächtigen festnehmen. Wie sich herausstellte, hatten die beiden einschlägig vorgemerkten Männer Einbruchsobjekte ausgekundschaftet und durch das couragierte Verhalten von Bernhard Schöpf und Gregor Praxmarer konnten geplante Einbrüche im Ort verhindert werden.

Copyright: LPD Tirol, Gruber Bernhard

 

46. Bezirkschronistentag in Mils bei Imst

Ein Bericht von Bezirkschronist Günter Flür.

Die Chronisten tagten am 16. September 2023 in Mils bei Imst.
Sie dokumentieren Aktuelles und begeben sich auf Spurensuche – Chronisten leisten für die Bildung einer positiven Erinnerungskultur wertvolle Arbeit.

Beim diesjährigen Bezirkschronistentag in Mils konnte der Bezirksverantwortliche Günter Flür im Gemeindesaal von Mils 26 Kolleginnen und Kollegen aus 18 Gemeinden begrüßen. Die Organisation oblag dem neuen Milser Chronistenteam mit Simone Grünauer, Bruno Gitterle und Thomas Thurner.
Landeschronist Oswald Wörle zeigte sich von Mils und dem Blick auf den Tschirgant beeindruckt und lobte die Arbeit der rührigen Chronisten. Nach einer Kurzvorstellung der Gemeinde Mils, wurde Leni Bullock für ihre jahrzehntelange, erfolgreiche Arbeit als Ortschronistin von Bürgermeister Bernhard Schöpf und Bezirkschronist Günter Flür geehrt. Sie initiierte auch das “Falkenprojekt”, das sie im Anschluss der Runde im Gemeindesaal vorstellte.

Sowohl von Bezirksseite als auch aus den Gemeinden gab es durch die Chronistinnen und Chronisten viel zu berichten wie Publikationnen, Schulungen, Weiterbildung, Projekte und Veranstaltungen standen auf dem Programm. Die tägliche “Knochenarbeit” in den Archiven ist unsichtbar. So ist es Landeschronist Wörle ein großes Anliegen, dass die wertvolle, ehrenamtliche Tätigkeit der Chronistinnen und Chronisten vor den Vorghang gestellt wird.

Mit dem Kassabericht durch Sieghard Schöpf und dem einstimmigen Beschluss zur Durchführung des Chronistentages 2024 in der Gemeinde Jerzens, wurde der offizielle Teil beendet und die Gemeinde Mils lud alle auf ein Mittagessen in der “Trofana Tyrol” ein.
Nach dem Mittagessen bot Leni Bullock eine informative Führung durch die Milser Pfarrkirche, die mit Orgelspiel und der herrlichen Stimme von Sarah Schöpf aus Schönwies mit dem Stück “Ave Maria” v. Gounod ihren Abschluss fand.

Weiter informierte Bgm. Bernhard Schöpf die Chronistinnen und Chronisten über Wissenswertes vom Milser Widum und dem altem Postmeisterhaus sowie über Kirchen- und Gemeindegeschichten der kleinen aber feinen Gemeinde an der Grenze zum Nachbarbezirk Landeck.

Fotos: Thomas Thurner

Senioren Nachmittag in Hoch Imst

Am 29. 04. 2023 fand der 2. Senioren Nachmittag des heurigen Jahres statt. Dazu lud der Geschäftsführer der Imster Bergbahnen Bernhard Schöpf alle Interessierten zu einer Führung der Bergbahnen ein.
Mit dem Bus startete die Reise nach Hoch Imst. Es folgte eine kurze Einführung auf der Talstation, bevor es mit der Gondel auf die Mittelstation weiter ging. Dort besuchten die Senioren die Halle Bahnhof und eine Besichtigung über die Stiege des Umlaufes. Nach der Führung lud die Gemeinde Mils alle in die Untermarkter Alm auf Kaffee und Kuchen ein. Am späten Nachmittag folgte die Fahrt ins Tal und Heimfahrt.
Beitrag/Bilder: Simone Praxmarer