Felssturz in Mils bei Imst

Fotos und ein Situationsbericht von Bürgermeister Bernhard Schöpf.

Bericht über die Ereignisse in der Nacht vom 22.12.2023 und den Tag vom 23.12.2023 – Felssturz oberhalb der Dorfstraße im Bereich Feuerwehrhaus Dorfstaße 1 bis zum Haus Dorfstraße 7 – Familie Schiechtl Helmut.

Am Freitag den 22.12.2023 um ca. 23:45 Uhr wurde der Leitstelle Tirol ein Felssturz im Bereich der Feuerwehrhalle gemeldet. Diese alarmierte die Einsatzkräfte mittels Sirenenalarm. Straßenmeister Neurauter Hartmut hat mich zeitgleich darüber informiert, dass er von einem Felssturz ausgeht. Beim Eintreffen der Feuerwehrmitglieder und der Gemeindeführung war bereits klar, dass es sich um ein größeres Schadensereignis handelt.
Größere Steinblöcke haben das Gelände des örtlichen Bauhofes erreicht und dabei das Baum.- und Strauchschnittlager komplett zerstört. Die Dorfstraße war nicht passierbar. Mit dem Eintreffen der Einsatzkräfte, wurden auf Anordnung des Bürgermeisters in Absprache mit Straßenmeister Neurauter Hartmut der Bereich vom Feuerwehrhaus bis zum Haus der Familie Schiechtl Helmut evakuiert. Parallel dazu wurde über die Landeswarnzentrale der Landesgeologe angefordert. Anschließend wurde die Freiwillige Feuerwehr unter der Leitung von Finazzer Markus und Praxmarer Matthias mit der großräumigen Absperrung des Bereiches beauftragt.
Da das Feuerwehrhaus auch in der Gefahrenzone lag und liegt, wurde die Einsatzzentrale der Feuerwehr und der Gemeindeeinsatzleitung ins Foyer des Gemeindezentrums verlegt. Hier gilt der gesamten Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr unser besonderer Dank. Im Schichtdienst wurde die angeordnete Sperre bis in den späteren Nachmittag des 23.12.2023 überwacht.
Der Landesgeologe Mag. Thomas Figl war kurz nach Mitternacht vor Ort und hat gemeinsam mit dem Bürgermeister Bernhard Schöpf die weiteren Erstmaßnahmen besprochen. Die bereits ausgesprochenen Sperren und Evakuierungen wurden als richtig und ausreichend erachtet. Eine Begehung und Befliegung mittels Drohnen bei Tageslicht wurde vereinbart.

Evakuiert wurden wie erwähnt die Häuser Dorfstraße 1-7. Die Familien wurden von Verwandten aufgenommen. Eine Familie wurde gemäß Katastrophenschutzplan in der Trofana Raststätte untergebracht.

Wie sieht die Situation aus:
Die oben angeführte Begehung und Befliegung im Beisein der Landesgeologie, der Landeswarnzentrale und der Wildbach- und Lawinenverbauung ergab folgendes Bild: Der Bereich Feuerwehrhaus, Gemeindebauhof, Recyclinghof und Haus Dorfstraße 2 muss für mehrere Monate gesperrt werden. Es ist mit weiteren Abbrüchen Richtung Feuerwehrhaus zu rechnen. Erste bauliche Maßnahmen können frühestens nach dem 06.01.2024 beauftragt werden. Der Berg muss vorher zur Ruhe kommen. Derzeit wären Arbeiten zu gefährlich.
Wie diese Abräum- und Sicherungsarbeiten aussehen werden, wird gemeinsam mit der WLV Gebietsbauleitung Oberland, der Landesgeologie und der Asfinag, in Absprache mit der ausführenden Firma besprochen. Man muss davon ausgehen, dass der unmittelbare Gefährdungsbereich bis mindestens April 2024 gesperrt bleibt. Die Betonung liegt auf mindestens.

Mit den Fachkräften des Landes und der WLV wurde weiters vereinbart, dass die Häuser Dorfstraße 3 bis Dorfstraße 7 wieder in ihre Häuser zurückkehren können.

Die Freiwillige Feuerwehr, der Gemeindebauhof und der Recyclinghof übersiedeln ins Agrargebäude.
Hier möchten wir uns bei der Agrargemeinschaft für die rasche und unkomplizierte Bereitschaft der Gemeinde das Gebäude als Ersatzquartier zur Verfügung zu stellen bedanken. Somit wurde das Agrargebäude zur Einsatzzentrale der Freiwilligen Feuerwehr umgestaltet. Die Feuerwehr wird bis zum Ende der Aufräum- und Sicherungsarbeiten in der Dorfstraße, im Agrargebäude untergebracht sein. Selbiges gilt für den Gemeindebauhof. Bezüglich Recyclinghof überlegen wir uns die weitere Vorgangsweise. Derzeit ist dieser auch ins Gelände der Agrargemeinschaft verlegt.

Anzumerken ist, dass der Landeshauptmann Anton Mattle mehrfach mit dem Bürgermeister die Vorortsituation besprochen und seine Unterstützung angeboten hat.

Als kleines Weihnachtswunder ist es anzusehen, dass niemand verletzt wurde. Danke an alle die am Einsatz beteiligt waren. Freuerwehr Mils, Straßenmeisterei, Landesgeologie, Landeswarnzentrale, WLV, Gemeindeeinsatzleitung und unserem Gemeindearbeiter Praxmarer Gregor. Danke auch den Familien der evakuierten Personen und der Trofana Tyrol.

Es ist klar und deutlich anzumerken, dass der gesperrte Bereich Sperrgebiet ist. Es herrscht hier absolute LEBENSGEFAHR !!!!
Danke für euer Verständnis. Über die weiteren Schritte wird die Bevölkerung laufend informiert werden.
Bürgermeister Bernhard Schöpf