Palmsonntag in Mils bei Imst

Der Palmsonntag ist immer ein besonderer Tag für die Kinder. Am 2. April 2023 brachten die Kinder voller Stolz und Freude ihre aufwändig gefertigten und bunt geschmückten Palmlatten in die Kirche zum Palmsonntags-Gottesdienst. Nach der Messfeier, musikalisch gestaltet vom “Chor Jubilate”, erfolgte die Palmweihe beim Kriegerdenkmal.
Anschließend nach der Segnung der Palmlatten wurden die Kinder traditionsgemäß im Gemeindezentrum zu einem “Würstl und Limo”, spendiert von Bürgermeister Bernhard Schöpf und Vizebürgermeister René Schreiber, eingeladen.

Beitrag/Bilder: Chronisten-Team Mils

Kirchtag in Mils bei Imst

Ideale Wetterbedingung herrschten am 4. September 2022 beim Kirchtagsfest in Mils bei Imst.
Nach dem Festgottesdienst und anschließender Prozession durch das Dorf erwartete die zahlreichen Besucher beim Musikpavillon ein musikalisches Programm mit den „Rauchen Inntalern“, mit der Musikkapelle St.Leonhard und den „Schönwieser Dorfmusikanten“. Auch mit einem reichhaltigen kulinarischen Angebot wie Schnitzel, Bratwurst, Bier vom Fass sowie Kuchen, Kaffee und den Milser Kirchtagskrapfen wurden die Kirchtagsbesucher verwöhnt.

Im Rahmen dieses Kirchtagsfestes wurden auch verdiente Mitglieder der Musikkapelle Mils geehrt und ausgezeichnet. Daniel Neururer, der Obmann des Bezirksblasmusikverbandes, überreichte Ehrenurkunden an Heinrich Praxmarer für 50 Jahre und Bernhard Schöpf für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft bei der Musikkapelle. Weiter erhielt Bernhard Praxmarer das Tiroler Dirigenten-Abzeichen in Bronze für den Abschluss seiner Basisausbildung im Fach „Ensembleleitung Blasorchester“.

Nachfolgend ein Video von der Prozession und Fotos vom Kirchtagsfest

Nikolaus-Abend in Mils bei Imst

Seit vielen Jahren organisiert die Landjugend von Mils den Nikolaus-Abend für die Kinder im Dorf.
Da die Corona-Situation noch immer angespannt ist, hat sich die Landjugend unter Obmann Sebastian Pohl etwas Besonderes für den Nikolaus-Abend einfallen lassen.

Mit einer Pferdekutsche zog nun dieses Jahr der heilige Nikolaus durch das Dorf. Begleitet wurde der Nikolaus wie es der Brauch ist, auch von zwei Engeln und “Krampeler”.
Die Kinder waren erwartungsvoll und erstaunt, als der Nikolaus mit der Pferdekutsche in Mils eintraf und ihnen die Geschenke brachte.

Palmsonntag in Mils bei Imst, 2021

Aufgrund der bekannten Umstände fand am Palmsonntag in Mils keine Palmprozession durch das Dorf statt. Die Segnung der Palmbuschen und Palmlatten fand nach der heiligen Messe beim Spielplatz vor der Kirche statt.
Im Anhang einige Bilder und zwei Videos vom Palmsonntag 2021.


Rückblick – Familienbittgang zur Feldkapelle

Familien-Bittgang zur Milser Feldkapelle in der Karwoche – das in Vergessenheit geratene Brauchtum, ein geschichtlicher Rückblick von Josef Thurner, Univ. Prof.

Die ehemals vor mehr als zweitausend Jahren in der Römerzeit von Italien nach Augsburg gebaute Militär- und Handelsstraße – bekannt als Via Claudia Augusta, verlief ein Stück weit durch das Oberinntal, nahm somit ihren Weg auch über Mils und ist heute noch streckenweise im Gelände sichtbar.
In unseren Tagen nahm der europäische Radwanderweg diese Spur wieder auf und führt jetzt mitten durch die Milser Felder. Es ist eine idyllische Wegstrecke und lädt zu kurzem oder längerem Verweilen ein. Dies geschieht zwangsläufig bei einer schmucken, vor langer Zeit mitten in die blühenden Wiesen hineinge- stellten, Kapelle. Sie wird von zwei Laubbäumen beschattet und weist darunter auch Ruhebänke auf. Gar mancher Radfahrer oder Wanderer sieht sich diese Kapelle an, betrachtet wohl auch die Innenausstattung. In ihrer Mitte sitzt unser Heiland, beinahe in Lebensgröße, als mit Dornen gekrönter Schmerzensmann. Drastisch gestaltete Bilder, die zum Himmel und zur Hölle weisen, sowie hölzerne Spruchbänder ergänzen das allfällige menschliche Schicksal als Ergänzung zur Passion. All dies, vor allem der zum Spott preisgegebene Heiland, erschüttert zwangsläufig die Betrachter und wohl manch Wanderer oder Radfahrer wird betroffen von dem Geschehen weiterziehen und seinen Gedanken nachhängen.

Was wissen wir zur Geschichte dieser Milser Feldkapelle?
Sehr wenig, deutlich gesagt, nichts! Die Zeit der Errichtung dieser Kapelle ist unbekannt. Auch die Beweg- gründe, die zu ihrer Erbauung geführt haben, weiß man nicht. Sie sind in keinem Archiv vermerkt.
In der Pfarrchronik von Mils steht lediglich die Notiz, dass die Feldkapelle im Jahr 1869 um 13 Gulden und 18 Kreuzer wegen Baufälligkeit renoviert werden musste. Hinsichtlich der Errichtung der Kapelle gibt es nur Legenden, wie sie auch bei anderen Wallfahrtsorten bekannt sind. So soll ein Glaubensbote aus Bayern hier gerastet und gebetet haben. Eine andere Legende besagt, dass der Hochwasser führende Inn die Milser Felder überschwemmt habe (solche Überschwemmungen sind urkundlich belegt) und die mitgeführte Christusfigur wäre an dieser Stelle liegengeblieben. Fromme Ortsbewohner der Gemeinde begannen daraufhin mit dem Bau einer Kapelle. Dies soll sich vor urdenklichen Zeiten zugetragen haben. Die Kapelle war immer schon da, so die allgemeine Meinung der Dorfbewohner und seit altersher Ziel von Wallfahrten und Bittgängen.

Einer dieser Bittgänge sei besonders hervorgehoben, weswegen die vorweggenommene längere Einleitung gerechtfertigt erscheint:

Seit Menschengedenken fand zu dieser Feldkapelle jeweils in der Karwoche ein Bittgang statt. Seine religiöse Begründung ist weder in der Pfarrchronik noch in der Gemeindechronik oder sonst irgendwo nachzulesen.
Der Bittgang fand immer in den Abendstunden des Gründonnerstages statt. An diesem Abend pilgerten alle Einwohner der Gemeinde Mils, Männer, Frauen und Kinder zur Feldkapelle. Erwähnenswert ist, dass dieser Bittgang nur „familienweise“ vor sich ging und ohne offizielle geistliche Beteiligung stattfand. Es war keine Wallfahrtsprozession im herkömmlichen Sinn, sondern eine reine Angelegenheit der einzelnen Familien. Die strenge familienbezogene Gliederung dieses Bittganges ist augenfällig. Auf dem Weg zur Kapelle wurde der Rosenkranz gebetet und bei der Kapelle eine stille Einkehr gehalten. Auf dem Rückweg war das Rosen- kranzgebet ebenfalls Pflicht. Eine stichhaltige Begründung dieses Bittganges am Gründonnerstag ist nicht bekannt. Er diente möglicherweise zur „Einstimmung“ auf den Karfreitag und das Osterfest.
Der religiöse Aufbruch des II. Vatikanischen Konzils brachte mit sich, dass die Gottesdienste in der Karwoche von den Morgen- in die Abendstunden verlegt wurden. Das „familienweise ins Kappele gehen“ am Abend des Gründonnerstages wurde daher nicht mehr aufrechterhalten. Ein tief verwurzeltes Brauchtum ist durch diese Umstände verloren gegangen.