Palmsonntag – Erinnerungen

Palmsonntag in Mils bei Imst, 2011

Durch die Corona-Krise findet derzeit kein Gottesdienst statt und das Palmlattenbinden am Vortag zum Palmsonntag ist dadurch hinfällig geworden.
Ich möchte euch gerne erzählen, wie vor Jahrzehnten das „Ritual“ des Palmlattenbindens einherging:

Schon Wochen vor dem Palmsonntag sammelten wir Dorfkinder ausreichend Weiden, um damit die Palmbuschen festbinden zu können. Diese Weiden wurden ins Wasser gelegt, um sie entsprechend biegsam zu machen.

Um eine möglichst große Palmlatte herzustellen, bedurfte es vieler Zutaten aus der Natur: Palmkätzchen, Efeu, Buchs, Misteln, Erika, Wacholder und Almrausch. Der abenteuerliche Weg, um den Almrausch zu besorgen, führte vorbei an der Grieshaus-Kapelle Richtung Larsennschlucht. Gut, dass unsere Eltern nicht ahnten, wie gefährlich dieser Steig ins sogenannte „Tafele-Tal“ war.

Früher war es Brauch, die Palmlatten bereits am Samstag zur Kirche zu tragen. An jeder Kirchenbank wurden diese in die dafür vorgesehenen Halterungen hineingestellt. Viele Blicke erkundeten bereits jetzt, wer wohl die größte Palmlatte unter uns Dorfkindern haben würde. Auch der Duft von Orangen und Äpfeln erfüllte das gesamte Kirchenschiff. Nachdem alle Palmlatten aufgestellt waren, beugten sich diese wie ein großer Triumpfbogen zueinander und sorgten für eine besonders feierliche Stimmung.

Das Beitragsbild zeigt eine Aufnahme von Thomas Thurner im Jahr 2011

Krampus und “Larsenn-Tuifl” in Mils bei Imst

Krampus und Tuifl treiben wieder ihr Unwesen in Mils!
Mit einem vergitterten Krampuswagen zogen am 1. Dezember um 18 Uhr die Larsenn-Tuifl zum Musikpavillon, wo sie bereits von Schaulustigen erwartet wurden. Zum dritten Mal veranstaltete eine Gruppe von Jugendlichen mit aufwendigen Masken den “Larsenn-Tuifl-Lauf”, der in der Zwischenzeit bereits zur Tradition geworden ist.
Dieses Jahr erfolgte der Einzug jedoch mit schauriger Musik und einer Rauch-und-Feuer-Show. Den Kern des Larsenn-Tuifl-Laufes bildet aber immer der selbstgebaute vergitterte “Larsenn-Tuifl-Wagen”, in dem unartige Kinder eingesperrt werden. Auch wenn es nun in Mils eine etwas andere Art des Krampus-Laufes gibt, hat es doch seine Wurzeln aus früherer Zeit, als es in Mils der Brauch war, dass um den 6. Dezember Krampusse von Haus zu Haus liefen und an den Haustüren mit Ketten rasselten.

Zommhock’n und Huangarten auf’m Bankl

“Kimm, hock die nieder-
vergiss den Rumml und s’gonz Gneat,
weil,s ohne dem eh’ besser geat!”

Dorfchronistin Leni hatte zum “gmiatlichen Zommhock’n und Huangarten” auf dem Bankl beim alten Lindenbaumplatz im Dorf eingeladen.
4. August 2018: Es war ein Sommerabend wie früher, als die Dorfbewohner nach getaner Arbeit sich noch am Hausbankl hinsetzten und so manche Begebenheiten und Geschichten erzählten. Im Laufe des Abends fanden sich an die 20 Milser beim alten Lindenbaumplatz gegenüber dem geschichtsträchtigen Gasthaus zur Post ein. Es wurden so manche lustige Anekdoten (Geschichten) aus der Kinder- und Jugendzeit erzählt und man merkte, wie wohl sich jeder dabei fühlte.

“Larsenn-Tuifl” in Mils bei Imst

“Die Tuifl sind los!
Am 1. Dezember um 17:30 Uhr beim Musikpavillon”, so lautete die Einladung.

Zum zweiten Mal organisierten die Jugendlichen aus Mils einen Krampus-Lauf. Die Hauptfigur dieses Krampus-Laufes war wie schon im Vorjahr der “Larsenn-Tuifl”.
Eltern und Schaulustige verfolgten den Einzug des “Larsenn-Tuifl” mit seinem Hornschlitten und Gefolge bis hin zum Musikpavillon, wo man bei Glühwein, Punsch, Kastanien und Süßigkeiten den vergnüglichen Abend ausklingen ließ.

Milser Fastenkrippe 2015

Fastenkrippen (Passionskrippen) werden, wie der Name schon sagt, in der Fastenzeit aufgestellt und zeigen die Stationen des Leidensweges Christi.
Fastenkrippe von Herbert Praxmarer, Mils bei Imst, 2015
Herbert Praxmarer aus Mils bei Imst hat sich schon seit längerer Zeit dem Krippenbau gewidmet und hat heuer bei seiner Milser Weihnachtskrippe zusätzlich eine Fastenkrippe integriert. Als Vorlage zu den Szenen Ölberg, Dornenkrönung, Kreuzweg, am Kreuz, im Grab und Auferstehung diente ihm die Fastenkrippe von Philipp Schuhmacher (1866 – 1940).
Die Fastenkrippe von Herbert Praxmarer mit einem Ausmaß von 1,70 m  x  1,30 m beherbergt neben dem Abendmahl 37 Figuren des Leidensweges Jesu und kann in Mils bei Imst, Tirolerweg 1 besichtigt werden.

Nachfolgend die Passionsszenen der Krippe im Detail: