„S‘unnabankli“ am Milser Sunnaberg

Was könnte das „Sunnabankli“ nicht alles erzählen?
Vorwiegend im Frühjahr, wenn der Talboden noch rau und windig war, suchte man das sonnige Bankl am Sunnaberg auf. Dazu ein treffendes Mundartgedicht von Walter Juen.

„s‘Sunnabankli“

Guat hundert Schritt und a por Schnaufer,
führt des Wegli ins do aucha
Grod recht iaz zum kurz roschta,
lod‘s di ein – tua jo nit hoschta.

Gonz daußa det am Egg,
wous glei ins Bochtelt ocha geaht,
steaht s‘Sunnabankli do gonz steif,
a Renovierung war holt ou schua reif.

Egal – iatz hock die hea –
do hommer eh a schiane Heach.
Deis Milsli liegt ins zu die Fiaß –
vo do aus richt‘ mar schiane Griaß!

Wia Spielzuig schaugt deis Derfli aus,
a Mandli geaht det grod ins Haus.
Die Autos fohre scheinbor stumm
im kluana Derfla umadum.

Vo do aus hosch den Überblick,
wia moncher lebt in seinem Glück.
Und viele kämpfen mit d´r Noat –
ja wieder ondere sei schua toat.

Und ma stellt si viele Froga –
Jeder mus sei Packli troga –
ob beim Kronka geaht olls glott
und die Sall ihr Kind griagt hot?

Olla hoba ihre Soarga
und die Freid kimmt oft ersch moarga,
weil die Hoffnung und der Gloaba
isch a Privileg vo ouba!

Miar hoffa und miar glouba,
dass der Hergott weiter douba.
A guata Suppa für ins kocht
und auf am Sunnabankla hockt!

Fotos zur Verfügung gestellt von Karoline Kautz

Milser Au – Hinweise

Wie bereits angekündigt, wurde ab 1. Mai 2020 der Mittelweg in der Milser Au gesperrt. Diese Maßnahme wurde wie schon im Vorjahr getroffen, um Nutzungskonflikte zwischen Bauern, Spaziergängern und Hundehaltern während der Weidezeit zu vermeiden.

Eine Willkommenstafel, angebracht vom Substanzverwalter Bernhard Schöpf, weist daraufhin, dass den Besuchern der Weg am Inn entlang zur Verfügung steht. Zudem ist dieser Weg zweifelsohne auch interessant. Kann man beim Durchwandern dieses Weges mit Glück Spuren von Eisvogel, Wiedehopf, Biber- und Fischotter sowie andere Besonderheiten entdecken.

Ideal für Familien mit Kindern sind die Sandplätze bei den Revitalisierungflächen am Inn. Es entstehen dabei so manche fantasievolle und kreative “Kunstwerke”, wie man den nachfolgenden Bildern entnehmen kann.

„Stuanblumen“ beim Larsennbach

Früher war es Brauch in der Maienzeit ins „Brügeltal“ zu gehen, um die ersten herrlich duftenden „Stuanblumen“, wie sie im Volksmund genannt werden, zu holen.

Die „Stuanblume“ wird auch als „Platenigl“ bezeichnet, zählt zur Gattung der Primeln und gehört zu den geschützen alpinen Pflanzenarten. Die lateinische Bezeichnung ist „Primula auricula“.

Nun man staune: Diese „Stuanblumen“ wurden nun an der Ufermauer oberhalb der Brücke des Larsennbaches entdeckt. Die Natur sorgt immer wieder für Überraschungen!

Frühling 2020

Frühlingsglaube

Die linden Lüfte sind erwacht. Sie säuseln und wehen Tag und Nacht.
Sie schaffen an allen Enden. O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun armes Herz, sei nicht bang! Nun muß sich alles, alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag. Man weiß nicht, was noch werden mag.
Das Blühen will nicht enden. Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun armes Herz, vergiß die Qual! Nun muß sich alles, alles wenden.

Ludwig Uhland (1787 – 1862)