Projekt Revitalisierung Milser Au

Projekt Revitalisierung Milser Au –
Entfernung der Altablagerung ist voll im Gange

Der folgende Bericht wurde von Projektkoordinator DI Andreas Pohl von der Forstinspektion Imst verfasst und zur Verfügung gestellt.

Im Herbst 2008 sollte die zweite bzw. östliche Retentionsfläche am Inn ausgestaltet werden. Im Zuge von Vorbereitungsarbeiten wurde eine „Altablagerungsfläche“ innerhalb des Umgestaltungsbereiches freigelegt. Diese Ablagerungsfläche war von 1975 bis 1984 der Müllablageplatz der Gemeinde Mils (Im Jahr 1985 erfolgte dann die Einführung der Hausmüllabfuhr und so wurde die Müllablage in der Milser Au geschlossen und mit Erde überdeckt).
Um ausreichend Zeit für Grundlagenerhebungen und Festlegung der weiteren Vorgangsweise zu bekommen, war eine sofortige Verlagerung der Arbeiten auf die geplante Maßnahmenfläche des Folgejahres notwendig. Im Frühjahr 2009 wurde die mittlere Retentionsfläche auch fertig gestellt.
Die Berücksichtigung der Altablagerung führte zu einer Projektadaptierung bei der dritten bzw. östlichen Retentionsfläche. Auch die Finanzierung musste aufgrund der zu erwartenden Mehrkosten auf neue Beine gestellt werden. Eine Verzögerung der Arbeiten um ein Jahr war die Folge. Umso erfreulicher ist, dass nun mit der ordnungsgemäßen Entfernung der Altablagerung als Vorbereitungsarbeit für die Ausgestaltung der letzten Retentionsfläche begonnen werden konnte. Bereits seit einer Woche wird an der Trennung des Materials der Altablagerung für eine ordnungsgemäße Entsorgung gearbeitet. Während der Niederwasserperiode im kommenden Herbst/Winter sollte die letzte Abgrabungsfläche planmäßig fertig gestellt werden.

Für die Trennung des Materials der Altablagerung kommen drei getrennte Maschinen zum Einsatz, die hintereinander angeordnet sind.
Als erstes wird eine mobile Steinbrechanlage mit einem Löffelbagger beschickt. Das Material wird in der Folge zerkleinert und über ein Förderband, das mit einem Magnet ausgestattet ist um Eisenteile auszusortieren, zur Siebtrommel befördert. Im nächsten Schritt wird das feine bodenähnliche Material bis zu einer Größe von 15 mm ausgesiebt. Beim Auswurf des Materials, das ebenfalls über ein Förderband erfolgt, werden wiederum kleine Metallteile mittels Magnet aussortiert.
Von der Siebtrommel gelangt das Restmaterial über ein Förderband in dosierten Mengen zum Windsichter. Dort werden Plastikteile und leichtes Material weggeblasen und abgesaugt. Nach dem Windsichter fällt grobes Bauschuttmaterial an, welches eine möglichst geringe Verunreinigung aufweisen sollte. Größere Metallteile und Restmüllteile werden zusätzlich mittels Bagger oder händisch aussortiert, da schwerere Teile vom Windsichter nicht abgesaugt werden können.
Das gesamte Material der Altablagerung wird somit in Metallteile, Restmüll, bodenähnliches Material und Bauschuttmaterial getrennt. Die Metalle sowie der Restmüll werden in Container gesammelt und ordnungsgemäß entsorgt. Das bodenähnliche Material wird vor Ort zwei Monate zwischengelagert und auf Schadstoffe analysiert. Nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse kann erst über die weitere Verwendung des Materials entschieden werden. Die Materialuntersuchung wird seitens des Amtes der Tiroler Landesregierung – Referat Abfallwirtschaft – durchgeführt. Das Bauschuttmaterial kann in Abhängigkeit vom Verunreinigungsgrad einer Verwertung zugeführt werden oder ist ordnungsgemäß zu deponieren.
Durch den Einsatz dieser in der Praxis erprobten Geräte, der Erfahrung der beteiligten Firmen und der Mitarbeit der Behörden ist sichergestellt, dass diese Altablagerung in der Milser Au ordnungsgemäß und nach heutigem Standard entfernt wird.

Im Anschluss eine Fotodokumentation