„S‘unnabankli“ am Milser Sunnaberg

Was könnte das „Sunnabankli“ nicht alles erzählen?
Vorwiegend im Frühjahr, wenn der Talboden noch rau und windig war, suchte man das sonnige Bankl am Sunnaberg auf. Dazu ein treffendes Mundartgedicht von Walter Juen.

„s‘Sunnabankli“

Guat hundert Schritt und a por Schnaufer,
führt des Wegli ins do aucha
Grod recht iaz zum kurz roschta,
lod‘s di ein – tua jo nit hoschta.

Gonz daußa det am Egg,
wous glei ins Bochtelt ocha geaht,
steaht s‘Sunnabankli do gonz steif,
a Renovierung war holt ou schua reif.

Egal – iatz hock die hea –
do hommer eh a schiane Heach.
Deis Milsli liegt ins zu die Fiaß –
vo do aus richt‘ mar schiane Griaß!

Wia Spielzuig schaugt deis Derfli aus,
a Mandli geaht det grod ins Haus.
Die Autos fohre scheinbor stumm
im kluana Derfla umadum.

Vo do aus hosch den Überblick,
wia moncher lebt in seinem Glück.
Und viele kämpfen mit d´r Noat –
ja wieder ondere sei schua toat.

Und ma stellt si viele Froga –
Jeder mus sei Packli troga –
ob beim Kronka geaht olls glott
und die Sall ihr Kind griagt hot?

Olla hoba ihre Soarga
und die Freid kimmt oft ersch moarga,
weil die Hoffnung und der Gloaba
isch a Privileg vo ouba!

Miar hoffa und miar glouba,
dass der Hergott weiter douba.
A guata Suppa für ins kocht
und auf am Sunnabankla hockt!

Fotos zur Verfügung gestellt von Karoline Kautz