Agrargemeinschaft Mils – Holztransport per Hubschrauber

Am 09.02.2010 wurde in Mils bei Imst mit einem speziellen Lastenhubschrauber der Firma Rotex, Holz von St. Antoni zum Forstweg Milsberg transportiert.

In der zweiten Jännerhälfte 2010 haben Forstarbeiter des Maschinenrings Tirol im Bereich von St. Antoni ca. 400 m³ Holz gefällt, entastet und “flugbereit” gemacht. Ziel dieser Aktion ist es, den Waldbereich um St. Antoni zu verjüngen und damit die Schutzfunktion dieses Waldes oberhalb von Mils auf Dauer zu sichern. Junge Bäume können nur an Stellen wachsen, an denen genug Licht zum Keimen des Samens einfällt. Die Kiefer, oder genauer die Weißkiefer ist zudem eine sogenannte „Lichtbaumart“, die zum Gedeihen sehr viel Licht benötigt.
Die Schwierigkeit für die Forstleute war eine Lösung zu finden, die einerseits das Keimen und Wachsen der Bäume ermöglicht, andererseits aber nicht zuviel Sonne auf den Boden vordringen lässt, da aufgrund der Himmelsrichtung und der sehr geringen Bodenauflage eine starke Austrocknungsgefahr herrscht. Diese Trockenheit würde dann wieder das Aufkommen der Forstpflanzen verhindern. Daher wurden nur kleinere Lichtungen in den Wald geschlagen.
Da der Einsatz eines Hubschraubers für den Transport von Holz sehr teuer ist, wurde im Vorfeld mit dem Landesforstdienst eine entsprechende Förderung dieser Maßnahme vereinbart. Eine Förderung für diese Arbeiten ist deshalb möglich, da dieser Wald als besonders wichtig für den Schutz von Mils angesehen wird.
Eine frühzeitige und permanente Verjüngung ist daher im Interesse aller. Diese Förderung wird aus den Mitteln des Katastrophenfonds finanziert und soll derartige Maßnahmen für den Waldbesitzer leistbar machen. Der Agrargemeinschaft Mils, die von vornherein den forstlichen Nutzen in den Hintergrund gestellt und die Wichtigkeit der Walderhaltung ohne Gewinn erkannt hat, gilt hier der Dank.
Alle Verantwortlichen sind froh darüber, dass dieses schon länger geplante Projekt nun bei guter Witterung und unfallfrei ausgeführt werden konnte.
Seitens der Forstleute gibt es die Hoffnung, dass oben angeführte Lösung zur Verjüngung des Waldes gelingen wird. Eine Bestätigung dafür wird es jedoch erst in ein paar Jahren von der Natur selbst geben, wenn sich in St. Antoni wieder junge Forstpflanzen entwickeln.

Information von Ing. Albuin Neuner
Bezirksforstinspektion Imst

Fotos: Hartmut Neurauter

Agrargemeinschaft Mils bei Imst:Forstwegsanierung Milsberg

Mit zwei Baggern, zwei Traktoren und sechs Hilfskräften wurde im November 2009 – jeweils Freitags und Samstags an zwei Wochenenden – der Forstweg am Milsberg wieder hergestellt und befahrbar gemacht.
Da im Agrarausschuss vom 20.11. 2009 eine Holzschlägerung von Jänner bis März 2010 im Bereich von “St. Antoni” beschlossen wurde, war eine Wegsanierung notwendig. Im Zuge dieser Ausschusssitzung wurde vereinbart, dass das Holz von “St. Antoni” mit einem Hubschrauber zum Forstweg gebracht und von dort mittels LKW abtransportiert wird.

Nachfolgend Fotos der Wegsanierung, zur Verfügung gestellt von Agrarobmann Hartmut Neurauter.

Aufforstung der Revitalisierungfläche 1 mit Grauerlen

Im Rahmen der Revitalisierung der Milser Au wurden im Landesforstgarten Stams mit dem Samen der Milser Grauerle Jungpflanzen herangezogen. Die Agrargemeinschaft Mils bei Imst veranlasste nun die Aufforstung der ersten Revitalisierungsfläche mit 1500 Topfpflanzen dieser speziellen Erlenart. Die jungen Erlen mit einer Höhe von bis zu 60 cm wurden am 6. Oktober 2009 von Waldaufseher Mathias Schnegg und dem Gemeindearbeiter Gregor Praxmarer fachmännisch eingepflanzt.

Eisvogelbrutwand in der Milser Au

Eisvogel, Alcedo atthis

Der Eisvogel (Alcedo atthis) ist die einzige in Mitteleuropa vorkommende Art aus der Familie der Eisvögel. Er besiedelt weite Teile Europas, Asien, sowie das westliche Nordafrika. Seine Nahrung setzt sich aus Fischen, Wasserinsekten, Kleinkrebsen und Kaulquappen zusammen.

Mit der Bearbeitung der Revitalisierungsfläche 2 in der Milser Au wurden auch Nistmöglichkeiten für den Eisvogel, den “Vogel des Jahres 2009”, geschaffen.

Der Eisvogel lebt an mäßig schnell fließenden oder stehenden, klaren Gewässern mit Kleinfischbestand. Diese sollten von einem ausreichenden Angebot an Sitzwarten und möglichst auch von Gehölzen gesäumt sein. Es werden Flüsse, Bäche, Seen und auch vom Menschen geschaffene Gewässer wie Altwässer, Tümpel, Gräben, Kanäle, Teichanlagen und Abgrabungen genutzt.
Als Brutplätze dienen Steilufer oder große Wurzelteller umgestürzter Bäume mit dicker Erdschicht.
Der Eisvogel hat einen kurzen gedrungenen Körper mit kurzen Beinen, kurzen Schwanzfedern und breiten Flügeln. Sein Schnabel ist ca. 4 cm lang. Die Oberseite des Gefieders wirkt je nach Lichteinfall kobaltblau bis türkisfarben. Auf dem Rücken befindet sich ein leuchtend blauer Streif, der besonders beim Abflug auffällt. Eisvögel haben eine Körperlänge von etwa 16 bis 18 cm und wiegen 35 g bis 40 g. Die Flügelspannweite beträgt etwa 25 cm.

Die nachfolgenden Bilder zeigen den Ablauf der soeben künstlich gebauten Eisvogelbrutwand unmittelbar am Uferbereich des Inns in der Milser Au (bei der Absenkfläche 2). 
Nach der Fertigstellung dieser Brutwand wurden an der Frontseite Löcher gebohrt, hinter welchen der Eisvogel selbst Röhren weitergraben kann oder bereits vorbereitete Niströhren aus Holzbeton vorfindet.
Die Wand alleine genügt natürlich nicht, er muss auch genügend Nahrung vorfinden. Deshalb wird noch geplant, wie die Nahrungssituation verbessert werden kann. Denkbar ist zum Beispiel die Stärkung der Kleinfischpopulation, damit auch die Bruten gut aufkommen können. Diese künstlich geschaffenen Brutwände können übrigens auch von Uferschwalben besiedelt werden.
Die Eisvogel-Fotos und der Projektbericht wurden von Mag. Anton Vorauer vom Land Tirol, Abt. Umweltschutz zur Verfügung gestellt.

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Revitalisierung Milser Au – 2009, Projektphase 2

Auf Mils im Bild wurde bereits im November 2007 über den Start der Revitalisierung der Milser Au berichtet. In der Zwischenzeit wurde die Projektphase 1 abgeschlossen. Seit Februar 2009 wird nun an Projektphase 2 gearbeitet.

Projekt Revitalisierung Milser Au
Foto: © Orthofoto, genehmigt durch Land Tirol

Der folgende Bericht über die Absenkfläche 2 in der Milser Au wurde von Projektkoordinator DI Andreas Pohl und Ing. Albuin Neuner von der Bezirksforstinspektion verfasst und zur Verfügung gestellt.

Nach dem Abschluss der Arbeiten bei der Absenkfläche 1 im Frühjahr 2008 ist zwischenzeitlich schon wieder einiges an Arbeiten in der Milser Au durchgeführt worden. Die Überschwemmungen im Mai 2008 waren für die Betreiber des Projektes eine wichtige Erfahrung für die weiteren Maßnahmenumsetzung im Auwaldgebiet.
Während der Sommermonate 2008 hat man sich intensiv mit der Entwicklung in der Absenkfläche beschäftigt. Insbesondere des Wachstum der sich natürlich einstellenden Pflanzengesellschaft wurde kritisch beobachtet. So wurden laufend Kontrollen durchgeführt, ob sich nicht schnell wuchernde Pflanzen, so genannte “Neophyten”, auf der Absenkfläche ausbreiten. Damit diese Pflanzen nicht dominant werden, war es notwendig, diese sofort mechanisch zu entfernen, um den heimischen Auwald-Pflanzen ihren Platz zu sichern.
Im Winter 2009 haben nun auch die Arbeiten auf der Absenkfläche 2 begonnen, welche aufgrund mehrer Umstände der eigentlich für dieses Jahr vorgesehenen Bearbeitungsfläche 3 vorgezogen wurden. Der Hauptgrund für diese Änderung in der Maßnahmenverwirklichung war die notwendige Grundlagenerhebung und Abstimmung der weiteren Vorgangsweise mit der Altablagerungsfläche “Untere Au”. Die diesbezüglichen Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen.
Für die mittlere Absenkfläche, welche derzeit bearbeitet wird, wurde bereits bei der Projektausarbeitung der Schwerpunkt auf den Tierschutz und dabei insbesondere auf die Brut- und Nistplätze für seltene Vogelarten gelegt. Die Errichtung von Nistmöglichkeiten für den Eisvogel in so genannten “Eisvogelwänden”, Totholzanhäufungen und vieles mehr sollen hier den Tieren des Auwaldes ein neues Zuhause geben.
Aufgrund der Erfahrung aus dem Hochwasser im Mai 2008 hat man auch leichte Korrekturen bei der Ausgestaltung der Maßnahmenfläche getroffen. Die Abänderungen wurden auch behördlich verhandelt. Im Zuge dieser Umplanung wurden auch zwei weitere Kleinflächen in die Projektsmaßnahmen aufgenommen, welche im nördlichen Bereich der Au liegen.
Dem interessierten Beobachter wird in den letzten Jahren bereits aufgefallen sein, dass jener Bereich der Au, welcher jetzt bearbeitet wurde, von großen Absterbeerscheinungen geprägt waren. Es wird auch bei diesen Flächen vermutet, dass der Vitalitätsverlust der Grauerle mit dem Grundwasserstand und dessen Veränderung zusammen hängt.
Ziel ist es, durch die “Absenkung” genaue Aufschlüsse darüber zu bekommen, ob und wie stark sich die Maßnahmen auf die Vitalität der Grauerlen in weiterer Entfernung vom Inn auswirken. Beide Flächen können als “Versuchsflächen” eingestuft werden, um Erkenntnisse über mögliche weitere Revitalisierungsmaßnahmen in der Au zu erhalten.
Im Frühjahr 2009 ist auch die Aufforstung der westlichen Absenkfläche geplant. Dies soll unter Einbindung der Volksschule erfolgen.
Alle Verantwortlichen hoffen, dass dieses Jahr die Bewährungsprobe für die Absenkflächen einige Zeit auf sich warten lässt und nicht wie im vergangenen Sommer unmittelbar nach Abschluss der Arbeiten ein großes Hochwasserereignis ins Land zieht.

Die nachfolgenden Bilder zeigen die Bearbeitung der Revitalisierungsfläche 2 von Beginn bis zur Fertigstellung. Projektkoordinator DI Andreas Pohl, Ing. Albuin Neuner und Agrarobmann Hartmut Neurauter kontrollierten die Arbeitsfortschritte mit entsprechender Sorgfalt.
Zusätzlich wurden von Waldaufseher Mathias Schnegg Weidesetzlinge entlang der orographisch linken Seite des Inns eingepflanzt. Die schnellwachsenden Weiden verfestigen den Boden rasch mit Wurzeln und verhindern dadurch Erosionen bei Hochwasser.

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