Eröffnunsfeier des neuen Agrargebäudes in Mils bei Imst

Zum Erntedankfest am 10. Oktober 2010 fand in Mils bei Imst die feierliche Eröffnung des neu errichteten Agrargebäudes mit anschließendem Tag der offenen Tür statt.

Mit einem Erntedank-Festgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Peter Papaiah und musikalisch gestaltet von der Musikkapelle Mils, nahm das Fest bei herrlichstem Herbstwetter seinen Anfang.
Zahlreiche Festbesucher nahmen die Gelegenheit wahr, das neu errichtete Gebäude mit all seinen Einrichtungen für die Gemeinschaft kennenzulernen. Zu diesen gehören u. A. eine Anlage zur maschinellen Holzaufbereitung und eine eigene Halle für die Unterbringung von Maschinen, wie zB Holzspalter, Ackergeräte und Mulchgerät. Weiters ist im neuen Agrargebäude ein Büro- und Verwaltungsraum untergebracht, der sowohl für Sitzungen und Versammlungen der Agrargemeinschaft, als auch der Jungbauernschaft/Landjugend Mils für ihre Aktivitäten dienen soll.

Agrarobmann Hartmut Neurauter hob in seiner Ansprache die gute Zusammenarbeit zwischen Agrargemeinschaft und Gemeinde hervor und wies daraufhin, dass das neue Gebäude mit angeschlossenem Holzlagerplatz nicht nur Agrarmitgliedern, sondern auch der Bevölkerung von Mils zu gleichen Bedingungen zur Verfügung steht.

Beispielgebend wurde das neue Gebäude der Agrargemeinschaft Mils von Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl und Bez. Bauernobmann ÖR Bgm. Rudolf Köll in ihren Ansprachen hingestellt.
Unter den Festgästen befanden sich u.A. auch Bgm. Willi Schatz aus Karres, DI Andreas Pohl und Ing. Albuin Neuner von der Bezirksforstinspektion Imst.

Anschließend segnete Pfarrer Peter das neue Gebäude in Begleitung von Bgm. Dr. Markus Moser, Agrarobmann Hartmut Neurauter, Obmann-Stellvertr. Hannes Huber, Altbürgermeister Ing. Gebhard Moser und Karl Hammerle.

Zur Unterhaltung der zahlreichen Festbesucher spielten die Musikkapelle Mils und die “D’Rauchen Inntaler”. Die Schuhplattlergruppen aus Imsterberg rundeten den stimmungsvollen Nachmittag ab. Ein Spielangebot mit “Hupfburg” und “Bullen-Rodeo” war der Renner für die vielen Kinder an diesem Tag.

Ein weiterer Höhepunkt dieses Festes war die Brennholz-Verlosung zugungsten bedürftiger Kinder in der indischen Heimat unseres Pfarrers.

Mit besonderen Köstlichkeiten und Getränken wurden die Besucher von der
Jungbauernschaft/Landjugend Mils, die die Feierlichkeit gemeinsam mit der Agrargemeinschaft organisiert hatten, bestens versorgt.

Nachfolgend Fotos von der Eröffnungsfeier:

Milser Au – Pressekonferenz mit LHStv. Anton Steixner

Mils im Bild berichtete bereits mehrmals über den Fortschritt der Revitalisierungsmaßnahmen in der Milser Au, siehe:

“Start zum Projekt Revitalisierung Milser Au”
“Revitalisierung Milser Au – 2009, Projektphase 2”
“Entfernung der Altablagerung in der Milser Au”

Dieses Gemeinschaftsprojekt mit 20-jähriger Laufzeit wurde im Jahr 2007 durch Einbindung der Interessensgruppen Agrargemeinschaft Mils, Gemeinde Mils, Forstinspektion Imst, Land Tirol Abt. Wasserwirtschaft und Umwelt, Tiroler Wasserkraft, Wasser Tirol und WWf  mit folgenden Maßnahmen begonnen: Umgestaltung der mittleren und östlichen Revitalisierungsflächen. Aufforstungs- und Naturschutzmaßnahmen, weidewirtschaftliche Maßnahmen und Neophyten-management.

Am 8. August 2010 fand nun im Gemeindeamt Mils bei Imst eine Pressekonferenz statt, bei der ein Zwischenstand dieses Gemeinschaftsprojektes präsentiert wurde. Bürgermeister Dr. Markus Moser und Agrarobmann Hartmut Neurauter begrüßten dazu LHStv. Anton Steixner, Bezirkshauptmann Dr. Raimund Waldner sowie Ernst Fleischhacker von Wasser Tirol.

Die Hauptziele des Gemeinschaftsprojektes “Revitalisierung Milser Au” sind unter anderem die Erhaltung der Weichholzau als Ökosystem und die Verbesserung des Hochwasserschutzes in der Gemeinde Mils durch die Schaffung von drei Retentionsflächen. Weiters die Aufwertung des Ökosystems durch Feuchtbiotope, Totholz und Wiederansiedlungsprojekten und die Wiederbewaldung der Umgestaltungsflächen mit der speziellen Milser Grauerle.

Nach einem informativen Bericht von Projektkoordinator DI Andreas Pohl über den aktuellen Stand des Revitalisierungsprojektes erfolgte eine ausführliche Besichtigung der Retensionsflächen in der Milser Au.

LHStv. Anton Steixner lobte die beispielgebende Initiative der Agrargemeinschaft und der Gemeinde Mils und bedankte sich besonders bei DI Andreas Pohl für seine Koordinationsarbeit. Bürgermeister Dr. Markus Moser bemerkte in seinen Abschlussworten, dass die Erhaltung des Schutzgebietes Milser Au auch ein Anliegen der Bevölkerung sei, während Agrarobmann Hartmut Neurauter die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Agrargemeinschaft bei diesem Projekt besonders hervorhob.

Im Zuge der Besichtigungstour wurde auch der Larsennbach in Augenschein genommen, der bei starken Niederschlägen und dem daraus resultierenden Hochwasser immer wieder eine Bedrohung für die umliegenden Häuser darstellt. Die starken Niederschläge in den letzten Wochen führten zu einer derartig hohen Ablagerung von Geschiebematerial, sodass dieses mit Schaufelladern und LKWs abtransportiert werden musste, um eine Gefährdung der Anrainer zu vermeiden.

Nachfolgend Bilder von Pressekonferenz und Besichtigungstour:

Projekt Revitalisierung Milser Au

Projekt Revitalisierung Milser Au –
Entfernung der Altablagerung ist voll im Gange

Der folgende Bericht wurde von Projektkoordinator DI Andreas Pohl von der Forstinspektion Imst verfasst und zur Verfügung gestellt.

Im Herbst 2008 sollte die zweite bzw. östliche Retentionsfläche am Inn ausgestaltet werden. Im Zuge von Vorbereitungsarbeiten wurde eine „Altablagerungsfläche“ innerhalb des Umgestaltungsbereiches freigelegt. Diese Ablagerungsfläche war von 1975 bis 1984 der Müllablageplatz der Gemeinde Mils (Im Jahr 1985 erfolgte dann die Einführung der Hausmüllabfuhr und so wurde die Müllablage in der Milser Au geschlossen und mit Erde überdeckt).
Um ausreichend Zeit für Grundlagenerhebungen und Festlegung der weiteren Vorgangsweise zu bekommen, war eine sofortige Verlagerung der Arbeiten auf die geplante Maßnahmenfläche des Folgejahres notwendig. Im Frühjahr 2009 wurde die mittlere Retentionsfläche auch fertig gestellt.
Die Berücksichtigung der Altablagerung führte zu einer Projektadaptierung bei der dritten bzw. östlichen Retentionsfläche. Auch die Finanzierung musste aufgrund der zu erwartenden Mehrkosten auf neue Beine gestellt werden. Eine Verzögerung der Arbeiten um ein Jahr war die Folge. Umso erfreulicher ist, dass nun mit der ordnungsgemäßen Entfernung der Altablagerung als Vorbereitungsarbeit für die Ausgestaltung der letzten Retentionsfläche begonnen werden konnte. Bereits seit einer Woche wird an der Trennung des Materials der Altablagerung für eine ordnungsgemäße Entsorgung gearbeitet. Während der Niederwasserperiode im kommenden Herbst/Winter sollte die letzte Abgrabungsfläche planmäßig fertig gestellt werden.

Für die Trennung des Materials der Altablagerung kommen drei getrennte Maschinen zum Einsatz, die hintereinander angeordnet sind.
Als erstes wird eine mobile Steinbrechanlage mit einem Löffelbagger beschickt. Das Material wird in der Folge zerkleinert und über ein Förderband, das mit einem Magnet ausgestattet ist um Eisenteile auszusortieren, zur Siebtrommel befördert. Im nächsten Schritt wird das feine bodenähnliche Material bis zu einer Größe von 15 mm ausgesiebt. Beim Auswurf des Materials, das ebenfalls über ein Förderband erfolgt, werden wiederum kleine Metallteile mittels Magnet aussortiert.
Von der Siebtrommel gelangt das Restmaterial über ein Förderband in dosierten Mengen zum Windsichter. Dort werden Plastikteile und leichtes Material weggeblasen und abgesaugt. Nach dem Windsichter fällt grobes Bauschuttmaterial an, welches eine möglichst geringe Verunreinigung aufweisen sollte. Größere Metallteile und Restmüllteile werden zusätzlich mittels Bagger oder händisch aussortiert, da schwerere Teile vom Windsichter nicht abgesaugt werden können.
Das gesamte Material der Altablagerung wird somit in Metallteile, Restmüll, bodenähnliches Material und Bauschuttmaterial getrennt. Die Metalle sowie der Restmüll werden in Container gesammelt und ordnungsgemäß entsorgt. Das bodenähnliche Material wird vor Ort zwei Monate zwischengelagert und auf Schadstoffe analysiert. Nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse kann erst über die weitere Verwendung des Materials entschieden werden. Die Materialuntersuchung wird seitens des Amtes der Tiroler Landesregierung – Referat Abfallwirtschaft – durchgeführt. Das Bauschuttmaterial kann in Abhängigkeit vom Verunreinigungsgrad einer Verwertung zugeführt werden oder ist ordnungsgemäß zu deponieren.
Durch den Einsatz dieser in der Praxis erprobten Geräte, der Erfahrung der beteiligten Firmen und der Mitarbeit der Behörden ist sichergestellt, dass diese Altablagerung in der Milser Au ordnungsgemäß und nach heutigem Standard entfernt wird.

Im Anschluss eine Fotodokumentation

Aufräumaktion in der Milser Au

Die jährliche Aufräumaktion in der Milser Au, wurde am 17. April 2010 von der Agrargemeinschaft Mils bei Imst unter Obmann Hartmut Neurauter durchgeführt.
Der Aufruf der Agrargemeinschaft zu dieser Aufräumaktion ist von vielen Milsern wahrgenommen worden und wie man sieht, konnte wieder viel Unrat beseitigt werden.
Bei dieser Aufräumaktion wurden auch unter Mitwirkung der Milser Landjugend notwendige Zaunreparaturen durchgeführt. Im Anschluss zur Aufräumaktion waren die fleißigen Helferinnen und Helfer zu einem “Grillfestl” beim neuen Agrargebäude eingeladen.

Fotos wurden von Vbgm. Thomas Thurner zur Verfügung gestellt.

Aufforstungsprojekt gemeinsam mit Volksschule Mils

Am 15. April 2010 veranlasste die Agrargemeinschaft Mils die Aufforstung der  Revitalisierungsfläche 3 mit Jungpflanzen der  Milser Grauerle. Zu diesem Aufforstungsprojekt waren die Schüler der Volksschule Mils eingeladen.
Vor Beginn der Arbeiten veranschaulichte Waldaufseher Mathias Schnegg den Schülern den Werdegang der „Milser Grauerle“ vom Samen bis zu den Jungpflanzen, die sie nun einpflanzen würden.
An die 1.200 Jungpflanzen dieser speziellen Grauerlenart konnten anschließend unter der fachkundigen Anleitung von Mathias Schnegg mit den Schülern der Volksschule Mils und mit Hilfe von Agrarobmann Hartmut Neurauter und zwei weiteren Agrarmitgliedern auf der Revitalisierungsfläche 3 gepflanzt werden.

Waldaufseher Mathias Schnegg erklärte, dass die Aufforstung der Revitalisierungsflächen in der Au mit den Grauerlen sehr wohl funktionieren würde, jedoch ein Großteil der im Jahr 2009 gepflanzten Erlen von Weidevieh leider abgefressen wurden. Der Grund für diesen Schaden war die zum Teil willkürliche Beschädigung der Zaunabgrenzung, wodurch das Weidevieh ungehindert zu den Jungpflanzen gelangen konnte. Das letzte Bild in der angschlossenen Fotodokumentation zeigt die durch Weidevieh beschädigten Triebe der jungen Grauerlen.