Erneuerung der Jagdhütte im Larsenntal

Im Bereich Larsenn – Liana, wurde im Oktober 2013 von der Agrargemeinschaft Mils die schon sehr in die Jahre gekommene alte Jagdhütte durch eine neue zeitgemäße ersetzt.
Die neu Jagdhütte bei der Liana wurde unter tatkräftiger Mithilfe der Jagdpächter und freiwilliger Helfer in 209 Arbeitsstunden errichtet. Damit steht im Eigenjagdgebiet Mils bei Imst für die nächsten Jahrzehnte wieder eine zeitgemäße Jagdhütte zur Verfügung.

Fotos und Text: Agrargemeinschaft Mils

Aufräumaktion in der Milser Au

Nachdem am Wochenende vorher bereits unter Mithilfe der Jungbauernschaft eine größere Zäunung zur besseren Wald-Weide-Trennung erfolgte, fand am Mittwoch, den 01. Mai auf Einladung von Agrargemeinschaft und Gemeinde wieder eine Aufräumaktion in der Milser Au statt.

Schwerpunkte waren:
Wiederherstellung der teilweise beschädigten Gehgatter. Säuberung der Bereiche neben den Gehwegen und in der östlichen Revitalisierungfläche.
Entfernung von Steinen aus der Weide.
Abpacken einer vor Jahren von Jugendlichen in der Au errichteten Baumhütte.

Die freiwilligen Helfer waren mit Feuereifer bei der Sache und wurden anschließend bei einem gemütlichen Ausklingen bei der Agrarhütte mit Gegrilltem versorgt.

Aufgrund des hohen Wasserstandes des Inns konnte eine Säuberung des Ufers nicht erfolgen. Geplant ist, dass dies im nächsten Jahr nachgeholt wird.

Fotos und Bericht: Gemeindegutsagrar Mils

Die Natur in der Milser Au “hautnah” erfahren

Zahlreiche Teilnehmer folgten der Einladung “Natur erfahren – hautnah”, wozu Gemeinde und Agrargemeinschaft Mils bei Imst am Samstag, dem 02. Juni 2012 eingeladen hatten.

Mit Hildegard Thurner – Autorin des Bildbandes “Naturerlebnis Milser Au” – und den Experten DI Sigbert Riccabona (ehemaliger Landesumweltanwalt), Mag. Franz Mungenast (Biologe) und DI Andreas Pohl (Bezirksforstinspektion) hatten die Teilnehmer Gelegenheit vieles Wissenswertes über die Milser Au, sei es Botanik oder Information über verschiedenste Tierarten in der Au, wie z.B. Libellen, bis hin zur Bedeutung der Revitalisierungsflächen aus erster Hand zu erfahren.

Landschaftsschutzgebiet “Milser Au”

Pressetext, verfasst und zur Verfügung gestellt von DI Andreas Pohl

Hauptmaßnahmen der Renaturierungsarbeiten mit ökologischem Hochwasserschutz sind abgeschlossen – neue Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen wurden geschaffen.
Landschaftsschutzgebiet Milser Au

Bild: Die „Milser Au“ im Oberinntal, ein Restbestand der früher ausgedehnten flussbegleitenden Weichholzauen am Inn

Während der letzten vier Niederwasserperioden wurden in der Milser Au im Zuge der Umsetzung der Hauptmaßnahmen des Projektes „Ökologischer Hochwasserschutz Inn/Milser Au“ drei Retentionsflächen geschaffen, die nicht nur für den Schutz des Siedlungsraumes und der umliegenden Infrastruktureinrichtungen vor Hochwässern von Bedeutung sind, sondern auch langfristig das Auwaldgebiet durch Erhaltung der Auwalddynamik zumindest auf Teilflächen ökologisch aufwerten.

Das Projekt war auch Anlass dafür, dass heuer in Tirol die Danube Challenge 2011 statt fand, ein Wettbewerb für SchülerInnen den das Lebensministerium über seine Jugendwasserplattform Generation Blue gemeinsam mit Coca-Cola Hellenic seit einigen Jahren organisiert. Immerhin ist der Inn ein Hauptzufluss der Donau und die Milser Au ein besonderes flussbegleitendes Ökosystem im Tiroler Oberland und somit wie die Donau-Auen ein interessantes Gebiet für die jungen Naturforscher.

DDr. Dorith Breindl vom Lebensministerium hat sich am 27.6.2011 gemeinsam mit dem Landtagspräsident DDr. Herwig van Staa und dem Imster Bezirkshauptmann Dr. Raimund Waldner bei einem Lokalaugenschein in der Milser Au vom Abschluss der ökologischen Hochwasserschutzmaßnahmen und von der Danube Challenge 2011 ein Bild gemacht und die Siegerehrung der erfolgreichen SchülerInnen durchgeführt.

Das „Revitalisierungsprojekt Milser Au“, das unter der Federführung der Bezirksforstinspektion Imst umgesetzt wird, verfolgt die Zielsetzung, das Ökosystem des Grauerlen-Auwaldes langfristig zu erhalten und den natürlichen Lebensraum zu revitalisieren, damit ein Fortschreiten des Überganges von der Weichholzau in eine ökologisch weniger wertvolle Hartholzau zumindest auf Teilflächen verhindert werden kann. Das Landschaftsschutzgebiet mit seiner Größe von 36,8 ha ist eines der noch wenigen größeren Auwaldreste am Inn. Durch die Verwirklichung der geplanten Maßnahmen wurden in Verbindung mit naturnahen Flussverbauungen Hochwasser-Rückhalteräume und wertvolle Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen geschaffen. Mit der Projektumsetzung in der Milser Au wurde während der Niederwasserperiode im Herbst 2007 begonnen. Vor kurzem konnte nun auch die letzte Retentionsfläche fertig gestellt werden. Diese wird von einem künstlich angelegten Seitengerinne durchflossen, was die Fläche ökologisch besonders aufwertet. Alle drei Teilflächen wurden unterschiedlich ausmodelliert, sodass es nun eine Vielzahl von unterschiedlichen z.T. auch vom Hochwasser beeinflusste Kleinlebensräume für die langfristige Erhaltung der autypischen Flora und Fauna gibt. Die drei naturnah ausgestalteten Retentionsflächen ermöglichen nun dem Inn eine Gesamtfläche von ca. 6 ha bei Hochwasserführung schadlos zu überfluten.
Landschaftsschutzgebiet Milser Au, östliche UmgestaltungsflächeBild: Das Bild zeigt die östliche Umgestaltungsfläche bei einer geringen Hochwasserführung im Mai 2011

„Retentionsflächen am Inn ermöglichen dem Fluss bei Hochwasser eine schadlose Überflutung von Flächen, es verringert sich die Fließgeschwindigkeit und führt zu einer Dämpfung der Hochwasserwelle. Die Schaffung von weiteren Überflutungsflächen wäre daher für den Schutz vor Hochwasserschäden im Inntal sinnvoll“, betonte DDr. Herwig van Staa.

„Dass vielen jungen Menschen die Natur und besonders die Erhaltung von einzigartigen Kleinlebensräumen, wie das Projekt Revitalisierung Milser Au vorzeigt, wichtig ist, beweist unter anderem das Interesse und die Motivation der SchülerInnen die bei der Danube Challenge 2011 teilnahmen“, davon ist DDr. Dorith Breindl vom Lebensministerium überzeugt.
Landschaftsschutzgebiet Milser Au, Gruppe der Projektbeteiligten
Bild: Vzbgm. Thomas Thurner, Projektkoordinator Andreas Pohl, Ernst Fleischhacker (Wasser Tirol), Obm. Hartmut Neurauter, Dorith Breindl (Lebensministerium), Herwig van Staa, Bgm. Markus Moser und BH Raimund Waldner (Foto: Bullock)

„Durch die Projektverwirklichung wurden in Verbindung mit naturnahen Flussverbauungsmaßnahmen einzigartige neue Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen geschaffen. Das Projekt ist somit auch für die nachfolgenden Generationen von Bedeutung, weil Natureindrücke der Auwald-Dynamik erlebbar bleiben“, ist sich BH Dr. Raimund Waldner sicher.

„Wichtig sei auch, dass sich das Nachhaltigkeitsverständnis immer mehr durchsetzt“, meinte Ernst Fleischhacker, Geschäftsführer von Wasser Tirol.

Gemeinschaftsprojekt mit vielen Partnern

Möglich wurde die Umsetzung des Projekts durch die finanzielle Beteiligung der Europäischen Union, dem Lebensministerium, des Landes Tirol, der Tiroler Wasserkraft AG, der Gemeinde Mils, der Agrargemeinschaft Mils und dem World Wildlife Found. Die Gesamtkosten der Projektmaßnahmen für den Zeitraum von 2009 bis 2013 liegen bei ca. 500.000 Euro, ca. 200.000 Euro davon werden von der Europäischen Union finanziert. Den restlichen Anteil von 300.000 Euro steuern Bund, Land Tirol, Tiroler Wasserkraft AG, die Gemeinde Mils, die örtliche Agrargemeinschaft und der WWF bei.

Pilotenschlagen – damals und heute

Im Frühjahr 2011 wurde die dritte Phase der “Revitalisierung Milser Au” in Angriff genommen. Diese Arbeiten auf einer Fläche von 1,7 ha haben zusätzlich die Schaffung von besonderen Erholungseinrichtungen zum Ziel. Bei der Bearbeitung dieser Revitalisierungsfläche war es unter Anderem erforderlich, mittels „Piloten“ die Hanglage am Wasser zu sichern. Diese Piloten wurden mit Hilfe eines Raupenbaggers mit Schlaghammer in das Erdreich geschlagen. Mit diesen Maschinen können derartige Arbeiten heute von nur einem Mann bewältigt werden. Vor ca. 60 Jahren hatte man in Mils ebenfalls Piloten geschlagen, um das Ufer des Hochwasser führenden Larsennbaches zu sichern. Damals waren für das Einschlagen eines Piloten bis zu acht Leute notwendig (siehe Beitrag: „Aus der Geschichte von Mils b. Imst: Gewässer“).

Nachfolgende Bilder zeigen den Fortschritt der Arbeiten in der Milser Au
und einen Vergleich des Pilotenschlagens von damals und heute.